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Piratenhöhle voller Bonbons in Bonifatio

Heute führte uns ein Tagesausflug ganz an die Südspitze Korsikas, und zwar in die Hafenstadt Bonifatio. Diese gliedert sich in eine Unter- und in eine Oberstadt, jeweils bezogen auf den mächtigen Kreidefelsen.

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In der Unterstadt sind die Geschäfte zum Teil höhlenartig in den weißen Kreidefelsen gebohrt, so zum Beispiel die Piratenhöhle, in deren Inneren sich sehr zur Freude von Linus (und auch insbesondere von Julia) Fässer voller Süßigkeiten stapelten.

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Die Oberstadt thront mit ihrer mächtigen Zitadelle auf dem Kreidefelsen und bietet einen fantastischen Ausblick auf die Landzunge und das Mittelmeer.
Kulturell gab es hier einiges zu Erleben, was von uns auch so geplant war – vor Ort ließen wir diese Pläne dann einfach sausen, genossen die Schönheit und die verwinkelten Gässchen der Oberstadt, schlemmten und kauften (zu viel) in den Souvenierläden ein.

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Auf den Spuren der Piraten

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An mehr als 60 Stellen auf der Insel findet man in der Nähe der Küste die sogenannten Genuesentürme, die man zum Teil besichtigen kann und die an jene Zeit erinnern, als Korsika eine Kolonie des italienischen Genua war (13. bis 18. Jahrhundert). Die Kolonialmacht, also die Genuesen, ließen rund um Korsika jene Türme bauen, die der Abwehr von Piraten, die damals recht häufig Gast auf der Insel waren, dienten. Dabei funktionierten diese Genuesentürme als eine Art inselweites Piraten-Alarmsystem. Wurde von einem Turm ein Piratenschiff gesichtet, so wurde auf diesem ein Feuer entzündet – der Nachbarturm, der sich stets in Sichtweite befand, entzündete nun ebenfalls ein Feuer, usw., bis rund um die gesamte Insel auf allen Türmen ein Feuer loderte.
Einen solchen Turm besuchten wir heute bei Fautea auf einem beeindruckenden Granitfelsen, verbunden mit einer kleinen Wanderung bei heißem und sonnigen Wetter mit Linus und Lilly, wobei Linus fasziniert von den Piratengeschichten war, während wir den tollen Ausblick genossen.

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Ein köstliches Malariamittel

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Wie ich schon erwähnte, befinden wir uns wegen der ausgedehnten Sandstrände an der Ostküste Korsikas, an welcher auf Grund der Brackwasserareale zeitweise auch viele Mücken zu finden sind. Wegen des mediterranen Klimas war bis in die 1970er Jahre gerade diese Region ein ausgedehntes Malariagebiet, in einigen der Hafenstädte (z.B. Porto-Veccio) wurde die Bevölkerung durch die Malaria deutlich dezimiert. Dies war, neben der Belästigung durch Piraten, einer der Gründe, warum die Ostküste über die Jahrhunderte eher dünn besiedelt war und sich die Einwohner eher in die Gebirgslagen zurückzogen. Nachdem die Amerikaner DDT versprühten, um die Anopheles-Mücke, welche Malaria überträgt, zu bekämpfen, gilt Korsika mittlerweile als frei von Malaria.
Aber auch vor den Zeiten des DDT wussten die Korsen sich zu helfen. Ein bekanntes Malariamittel, welches überall auf der Welt eingesetzt wurde und wird, ist Chinin – es kommt in der Rinde des Chinarindenbaums vor, schmeckt bitter und wirk krampflösend, fiebersenkend und schmerzstillend. Dies wusste auch der korsische Weinbauer Louis Napoleon Mattei, der 1872 diverse Kräuter und auch Chinarindenextrakt seinem Wein hinzufügte und damit mildere Verläufe der grassierenden Malaria erzielen wollte. Daraus wurde ein köstlicher Apperitif mit dem Namen Cap Corse, der gerade vor uns auf dem Tisch steht und einen ganz eigenwilligen, aber sehr guten Geschmack hat! Wieder eine regionale Spezialität entdeckt, die eine interessante Geschichte hat und schmeckt!

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