Kategorie-Archiv: Allgemein

Vendetta

Korsika ist nicht nur für seine kulinarischen Köstlichkeiten berühmt, sondern auch für seine Klappmesser, die hier eine lange Tradition haben. Ursprünglich dienten sie den Hirten zum Schlachten der Tiere, zum Zubereiten der Nahrung und eben dem stolzen Korsen, der sich in seiner Ehre verletzt fühlte, um Vendetta (also Blutrache) zu üben. Diese Messer, deren bekanntester und zugleich traditionellster Vertreter den Namen Vendetta trägt, besaßen ursprünglich einen Griff aus einheimischen Olivenholz oder aus Tierhorn.

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Der angeblich prominenteste Messershop der Insel (prominent deshalb, weil hier schon diverse Hollywoodstars wie Nicolas Cage und Andere ein solches gekauft haben sollen) befindet sich in der südlichsten Hafenstadt der Insel, nämlich in Bonifatio in der Nähe des dortigen Yachthafens. Der Messerladen trägt den Namen Les Terrasses d’Aragon, hier könnte ich heute mein ganz persönliches Exemplar mit einem Griff aus in der Nähe von Bonifatio gewachsenem Olivenholz kaufen.

Posted from Bonifacio, Corsica, France.

Auf den Spuren der Piraten

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An mehr als 60 Stellen auf der Insel findet man in der Nähe der Küste die sogenannten Genuesentürme, die man zum Teil besichtigen kann und die an jene Zeit erinnern, als Korsika eine Kolonie des italienischen Genua war (13. bis 18. Jahrhundert). Die Kolonialmacht, also die Genuesen, ließen rund um Korsika jene Türme bauen, die der Abwehr von Piraten, die damals recht häufig Gast auf der Insel waren, dienten. Dabei funktionierten diese Genuesentürme als eine Art inselweites Piraten-Alarmsystem. Wurde von einem Turm ein Piratenschiff gesichtet, so wurde auf diesem ein Feuer entzündet – der Nachbarturm, der sich stets in Sichtweite befand, entzündete nun ebenfalls ein Feuer, usw., bis rund um die gesamte Insel auf allen Türmen ein Feuer loderte.
Einen solchen Turm besuchten wir heute bei Fautea auf einem beeindruckenden Granitfelsen, verbunden mit einer kleinen Wanderung bei heißem und sonnigen Wetter mit Linus und Lilly, wobei Linus fasziniert von den Piratengeschichten war, während wir den tollen Ausblick genossen.

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Aufregende Lebensrettungsmassnahmen und unglaubliche Straßen!

Direkt nach Frühstück konnten wir beobachten, wie ein Hubschrauber über unsere Köpfe hinweg zu einem in Seenot geratenen Ruderboot flog. Aus dem Hubschrauber seilte sich ein Soldat ab, der den Ruderer rettete und eine rote Leuchtrakete abschoss, damit der arme Mann hoch gezogen wurde. Linus saß mit Lilly im Bollerwagen und war hellauf begeistert!

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Den Rest des Vormittags verbrachten wir an dem feinen Sandstrand eines kristallklaren Flusses, der am Rand unseres Campingplatzes ins Mittelmeer mündet – und da momentan Nebensaison ist, waren wir dort mutterseelenalleine.

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Am Nachmittag beschlossen wir, ein wenig die Insel zu erkunden. Wir hatten uns bewusst einen Campingplatz an der Ostküste Korsikas ausgesucht, weil hier kilometerlange Sandstrände sind – auf der anderen Seite hatten wir allerdings viel über sie (legendären) sehr schmalen und steilen Straßen gelesen, die durch das Landesinnere mit seine zahlreichen Gebirgen führen (über 80% der Insel besteht aus Hochgebirge, es gibt mehr als 50 Berge über 2000m). Als wir gestern mit der Fähre im Norden Korsikas ankamen, fuhren wir über eine gute ausgebaute Landstraße die Ostküste entlang zu unserem Campingplatz Cotes des Nacres. Die Fahrt war, abgesehen von der Vegetation (Olivenbaum-Plantagen, überall Kakteen) recht unspektakulär – heute wollten wir die andere Seite Korsikas kennen lernen.
Wir wählten als Fahrziel den relativ in der Nähe gelegenen Ort Pancheraccia – auch bekannt als das korsische Lourdes. Hier soll einem verdurstenden Mädchen vor einigen hundert Jahren die Jungfrau Maria erschienen sein und ihr eine Quelle aus dem Fels sprudeln lassen, die sie vor dem verdursten rettete. Seither ist dies ein berühmter Pilgerort im Gebirge, an dem sich die Pilger auch gerne das Quellwasser in Flaschen abfüllen. Außerdem soll es dort eine sehr atmosphärische Kapelle geben, so dass dies ein ideales Ausflugsziel war.
Es war in der Tat wie in den Reiseführern beschrieben, nur besser: wir fuhren zunächst eine gut ausgebaute Landstraße durch das sehr felsige und romantische Tal des Flusses Tavignano und bogen dann auf eine Nebenstraße (D14) Richtung Pancheraccia ab. Plötzlich wurde die Straße extrem schmal und schlängelte sich in abenteuerlichen Kurven bis auf über 1200m den Berg hinauf, der rechte Fahrbahnrand war in der Regel völlig unbefestigt (keine Leitplanke, kein Zaun, einfach nichts), dahinter ging es stellenweise extrem steil bergab. Unser Auto beanspruchte eher anderthalb Fahrspuren, so dass ich froh war, dass uns nur selten jemand entgegenkam. Alle 10 oder 15min passierten wir ein einsames kleines Bergdorf, das abenteuerlich im Hang lag und eine tolle Atmosphäre ausstrahlte. Die gesamt Landschaft war einfach wunderbar mit tollen Ausblicken – einfach ganz ungewöhnlich schön!Da wir wegen eines ungewöhnlich langen Mittagsschlafs von Lilly erst spät am Nachmittag starten konnten und die Fahrstrecke verständlicherweise länger dauerte als gedacht, könnten wir diesmal bei Pancheraccia leider nicht aussteigen und die Wallfahtsstätte samt Quelle besichtigen, aber vielleicht schaffen wir es ja in den nächsten Tagen noch einmal dort hin!

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Kastanienbier

Da wir gestern Abend über teure oder besondere Biere sprachen, hier noch ein kleines Schmankerl für Holger: Der Korse trinkt bevorzugt das landestypische bernsteinfarbene Kastanienbier, welches hier in dreiviertelliter-Flaschen verkauft wird. Es schmeckt ziemlich herb und wirklich gut. Ich werde etwas davon mitbringen…

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Posted from Lugo-di-Nazza, Corsica, France.

Einige Impressionen

… bevor sich morgen das Wetter wieder verschlechtern soll, um dann ab Mitte nächster Woche richtig schön zu werden! Gestern sind wir wegen der Autopanne ( es sprang einfach nicht an – ob es daran lag, dass ich die Kühlbox zu lange hatte laufen lassen, oder daran dass Linus während des Zeltaufbaus alle Knöpfe und Hebel Auto betätigt hatte, werden wir nie erfahren, wahrscheinlich war es eine Mischung aus Beidem- die Batterie war jedenfalls leer und die Starthilfe vom ADAC half) erst gegen 17 Uhr in Dongo auf dem Campinhplatz Magic Lake angekommen, heute genossen wir einfach nur das sommerliche Wetter.

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Es kommt alles anders als man denkt…

Nachdem wir gestern Abend per E-Mail erfahren haben, dass der Campingplatz in Bozen keinen Stellplatz mehr frei hat, warfen wir unsere Pläne über Bord und packten heute morgen für die regulär geplante Weiterfahrt an den Comer See. Nun ist alles im Auto verstaut, aber dieses springt einfach nicht an. Wir warten also auf dem Campingplatz auf den ADAC und nehmen es mit Humor.

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So lässt es sich aushalten …


… aber dennoch werfen wir wie schon befürchtet unsere Reisepläne über den Haufen. Der Campingplatz bietet allen Service, den man so braucht – davon sogar recht viel. Leider verläuft allerdings hinter der Zeltwiese eine regelmäßig verkehrende Bahnlinie und noch viel trauriger ist die Wettervorhersage für die nächsten Tage. Diese verheißt viel Regen und viele Wolken, nicht nur für den Bodensee, sondern auch für unser nächstes Reiseziel, nämlich für den Comer See (Dongo).
Ein sehr sonnige Alternative bietet unser Lieblingscampingplatz in Bozen mit Temperaturen von bis zu 25 Grad Celsius mit einem kleinen Einbruch am Wochenende, der aber überall in Süddeutschland und Oberitalien vorhanden ist. Also düsen wir morgen über den landschaftlich sehr schönen Reschenpass, den wir vor vier Jahren schon einmal gefahren sind, der Sonne entgegen nach Bozen.

Posted from Lindau, Bavaria, Germany.